St. Ewaldi Schützen Duisburg-Laar
Geschichte

Geschichte

Geschichte des Bürgerschützenverein Duisburg-Laar v. 1894 e.V.

Die Geschichte eines Schützenvereins ist immer auch eng verbunden mit der geschichtlichen und sozialen Entwicklung einer Ortschaft oder eines Stadtteils. Wir wollen nicht vermessen sein und von uns behaupten, wir hätten die Geschichte der Stadt Duisburg oder des Stadtteils Laar beeinflusst. Der Bürgerschützenverein Duisburg –Laar v. 1894 e.V stellt aber auf jeden Fall einen kleinen Bestandteil der Stadtgeschichte dar, denn Vereinsgeschichte ist immer geprägt von den Menschen die in ihm zusammenleben und durch die gemeinsamen Interessen eine Basis zum Zusammenwirken gefunden haben.

Vereinsschicksale

Bereits 1848 war in der Bürgermeisterei Beeck eine „verfassungstreue Bürgerwehr“ gegründet worden, um „Angriffe fremden Gesindels“ zurückzuweisen. Diese Vereinigung hatte jedoch aufgrund ihrer klaren politischen Zielrichtung keinen dauerhaften Bestand. 1880 entstand der Laarer Turnverein und am 21.1.1894 wurde der „Beecker Bürger – Schützenverein“ gegründet. Sicher hat zu dieser Gründung auch die mit der Entstehung des Deutschen Schützenbundes am 11.7.1861 in Gotha gewollte und bewirkte Hineinführung des Schützenwesens in die Einheit des Reiches angeregt. Mitbestimmend war aber der starke Wunsch der mehr und mehr wachsenden Bürgerschaft nach volkstümlichen Gemeinsamkeiten, sportlicher Bestätigung und verbindlicher Geselligkeit. Der neue Schützenverein stand bald in hohem Ansehen; vermerkt doch der Chronist, dass es kaum ein wohlhabender Mann versäumte, sein Mitglied zu sein.
Vielleicht betonte man aber Wohlhabenheit zu sehr, dann am 7.Mai 1902 wurde noch ein „ Allgemeiner Schützenverein Beeck, Stockum, Laar und Umgegend“ mit einer 1. Kompanie Beeck und einer 2. Kompanie Stockum – Laar errichtet. Nach rechter Schützenart legte man hier Wert darauf, unbescholtene Bürger jeden ehrsamen Standes als Mitglied zu haben, so dass der Verein jahrzehntelang wirklich vom Wohlwollen der gesamten Bevölkerung getragen war. Der Bürgerschützenverein vereinigte sich 1910 mit der Stockum – Laarer Kompanie des Allgemeinen Schützenvereins zum „Laarer Schützenverein von 1894“ der Fahne und Königskette aus dem Gründungsjahrhundert weiterführte. Diesen Namen führte auch der Verein nach der Wiedergründung weiter. Im Jahre 1961 wurde der Vereinsname aufgrund der Eintragung ins Vereinsregister in! Bürgerschützenverein Duisburg – Laar v. 1894 e.V.“ geändert. Hatte schon der erste Weltkrieg die Tätigkeit des Vereins unterbrochen, so hatten Gleichschaltung und zweiter Weltkrieg außer der durch spielende Kinder in einem Trümmergrundstück zufällig gefundenen Königskette und schöner Erinnerung nichts übrig gelassen.

Erst nach dem am 6.2.1872 in Düsseldorf gegründete, 1935 zwangsweise aufgelöste Rheinische Schützenbund in Düsseldorf wiedererstanden war, begann eine Handvoll ehemaliger und neuer Schützen, den Laarer Schützenverein erneut ins Leben zu rufen.
Die Wiedergründungsversammlung vom 18.März 1953 wählte Friedrich Werner zum Präsidenten, der das alte Anliegen Laarer Schützen auch zu ihrem neuen machte. In der Folgezeit entwickelte sich der Verein prächtig. Schon in der Festschrift zum Schützenfest 1959 berichtet der Chronist von 45 Altschützen, 27 Jungschützen und 18 Mitwirkenden im vereinseigenen Fanfarenzug. Dieser hohe Standard konnte jedoch aus verschiedenen gründen nicht gehalten werden. Zum einen haben verschiedene Faktoren in der gesellschaftlichen Entwicklung dazu beigetragen, dass der Laarer Schützenverein immer mehr an Mitgliedern und somít an Bedeutung verloren hat. Anderseits muß man aber auch selbstkritisch genug sein, um das eigene Unvermögen, den Verein den Gegebenheiten des Zeitgeistes anzupassen, ebenfalls für die sinkende Zahl der Vereinsmitgliedschaften und –Interessenten verantwortlich zu machen. Im Jahre 1966 mußte der vereinseigene Fanfarenzug wegen Mitgliedermangels aufgelöst werden. Verschiedene Versuche in den folgenden Jahren wieder einen Fanfarenzug zu gründen, waren eher von bescheidenem Erfolg. Letztlich verloren wir im Jahre 1977 die letzten Jungschützen und waren ein Häuflein von „15 standhaften Altschützen“.Doch es kam noch viel schlimmer: Mit dem Ende des Jahres 1981 verloren wir unseren Vereinspokal und unseren Schießstand im Restaurant „ Wöstemeier“(Inh. G.Kruger). Am 1.1.1982 betrug der Mitgliederstand einschließlich der passiven Mitglieder 52. Unser Verein hatte zu diesem Zeitpunkt fast alles verloren, nur eins nicht: den Willen der verbliebenen Mitglieder den Verein am Leben zu erhalten. Zunächst suchten wir uns ein neues Vereinslokal und bauten in Eigenarbeit einen Schießstand. Danach haben wir begonnen, unser Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit zu verändern und somit die Attraktivität des Vereins zu erhöhen. Die Neukonzeption unserer Uniform im Jahre 1977 hat uns hierbei sicherlich geholfen. Trotzdem waren nochmals tiefe Einschnitte nötig, um unsere Erscheinungsbild zu ändern. Doch mit den tiefen Einschnitten kam auch wieder ein wenig Erfolg. Schon beim Schützenfest 1982 waren wir 15 Altschützen und 7 Jungschützen.

Heute beträgt die Mitgliederzahl des Bürgerschützenverein Du – Laar v. 1894 e.V. ca. 130 aktive und passive Mitglieder. Die Anzahl der uniformierten Mitglieder beträgt incl. Jungendabteilung 65 Mitglieder.
Doch heute stellt sich eine ganz andere Frage: die Frage des Überlebens des Schützenbrauchtums im 21. Jahrhundert. Hier müssen nach unserer Meinung neue Wege beschritten werden, um den Schützenverein der heutigen Zeit auch in der Zukunft lebensfähig zu halten. Und obwohl wir nicht gerne die Frage nach dem finanziellen Verlauf einer Schützenfestveranstaltung stellen, muß sich die Zukunftsfrage an sinkendem real – Nettolohn und geringer werdenden Sozialleistungsquoten messen lassen. Ob in diesem Fall, bei Schützenfeste oder Vereinsveranstaltungen heutigen Musters, noch wirtschaftlich ausgeglichen durchgeführt werden, ist danach fraglich.

Schießsport in Laar

Dem Schießsport widmeten sich die Laarer Schützen von jeher mit besonderem Eifer. Auch als auf „Erkens Wiese“ manches Schießen wegen des Hochwassers der Emscher vertagt und zwischen den beiden Kriegen, da die eigene Schießanlage zerstört war, auf dem in Beeck gelegenen Schießstand der Ruhrort Bürgerschützen geschossen werden musste.

Das erste Königsschießen nach der Wiedergründung fand 1953 noch mit geliehenen Gewehren statt. Aufgrund der Bedingungen im Besatzungsstatut war es lange Zeit nur gestattet, das Sportschießen mit Luftgewehren zu betreiben. Bald konnten moderne Luftdruckwaffen angeschafft werden. Mit diesen Sportwaffen wurden auch schon bald zahlreiche Auszeichnungen errungen und so mancher Meistertitel wurde von Laarer Schützen errungen. Mit dem Rückgang der Mitgliederzahl gingen auch die Erfolge der Schießabteilung zurück. Heute kann der Bürgerschützenverein Duisburg – Laar v. 1894 e.V. modernste Luftdruckwaffen sein Eigen nennen. Auf dem Schießstand der Schule an der Erzstraße hat sich ab 1985 ein reger Trainingsbetrieb entwickelt, so dass heute wieder einige Kreismeistertitel errungen werden konnten. Zum Jubiläumsschützenfest wurden die Titel des Kreiskönigs und des Kreis- und Bezirksjugendkönigs von unserem Schützenkönig und von dem Prinzen errungen. Die Disziplin des Kleinkaliberschießen üben wir auf der Schießanlage der mit uns befreundeten St. Sebastianus Schützenbrüderschaft von 1420 Duisburg aus.

Laarer Schützenfeste

Zuerst fanden die Laarer Schützenfeste noch in Beeck statt. Die Schützenwiese hinter dem Schützenhaus Erkens sah das bunte Treiben auch noch, als schon seit 1910 die Gaststätte Brögmann (Alte Kotte) Vereinslokal war. Später waren: Phönixwiese, Florawiese, Lackumswiese, Rheinwiese, Mühlenwiese, Scholtenhofplatz und zuletzt der Laarer Markt die Schützenplätze der Laarer Schützen- und Volksfeste. Bis zum Jahre 1972 hat das Schützenfest jedes Jahr in einem Zelt auf dem Schützenplatz stattgefunden. Seit dem Schützenfest 1973 wird hierfür die Mehrzweckhalle der Schule an der Erzstrasse von den Schützen liebevoll hergerichtet. Aufgeschlossen haben Laarer Schützen immer schon besonders gute Nachbarschaft gepflegt. Ein Protokoll des Schützenfestes vom 29.Mai 1906 führt 13 Nachbarvereine als Festgäste auf: Die Bürgerschützenvereine Altstaden, Bergeborbeck, Biefang, Bruckhausen, Essen-West, Holten, Meiderich, Osterfeld, Schmachtendorf und Styrum waren ebenso beim Festzug vertreten wie die Hubertus-Schützen aus Hamborn, die Schützengilde Ruhrort und die Duisburger St. Sebastianer. Zum Jubiläums – Schützenfest haben folgende Vereine ihr kommen zugesagt: St.Sebastianus – Schützenbrüderschaft Du-Ruhrort von 1519, St. Sebastianus – Schützenbruderschaft von 1420 Duisburg, St. Hubertus – Schützengesellschaft Du – Hamborn, Bürgerschützenverein Hamborn – Neumühl v. 1926, St. Donatus Schützengesellschaft Aachen – Brand, Bürgerschützenverein Obermarxloh 1883 e.V., Bürgerschützenverein Krefeld Uerdingen.

Schützen und Bürgerschaft

Schützen leben nicht für sich allein, sie wollen dem Bürger dienstbar sein !

Dieses Wort haben Laarer Schützen immer beachtet und sich zur Verfügung gestellt, wenn es galt selbstlos und ohne Vorbehalt das Gemeinwohl zu unterstützen. Ob dies im Jahre 1928 beim Festzug zur Tausendjahrfeier des Rheinlandes, bei der Bewirtung der Kinder von Kriegsbeschädigten, bei der Begleitung des Martinszuges und der Gestellung der Musik oder bei Arbeiten, die zur Erhaltung des Schulumfeldes nötig sind. Wir haben uns immer zu unserem Stadtteil und dessen Bevölkerung bekannt und – auch manchmal ungesehen – mitgearbeitet. Doch dies ist die eine Sache, ein 100jähriges Jubiläum die andere. Feiern Sie die Jubiläumsfeierlichkeiten mit uns. Wir haben für wirkliche Höhepunkte gesorgt, wie sie halt nur der Schützenverein organisieren kann. Wir hoffen mit all denen, die den Bürgerschützenverein Duisburg – Laar v. 1894 e.V. positiv betrachten, das dies nicht das letzte Jubiläum ist, das der Verein feiern kann.